Adolph Schwarzenberg wurde am 18. August 1890 in Hluboká als ältestes von acht Kindern der Familie Schwarzenberg geboren. Seine Erziehung sollte ihn auf die zukünftige Übernahme der Verwaltung der umfangreichen Landbesitzungen, des Immobilien- und Industriebesitzes, sowie auch der substantiellen Kunstsammlungen und Archive seines Vaters vorbereiten. Die Familie besaß zahlreiche bemerkenswerte Schlösser und Anwesen, wie zum Beispiel Český Krumlov, Hluboká und Třeboň in Südböhmen, das Palais Schwarzenberg und das Palais Salm in Prag, wie auch das Palais Schwarzenberg in Wien und das Schloss Schwarzenberg in Franken.

Er schloss ein Studium der Rechtswissenschaften an der Tschechischen Universität in Prag ab. Er kämpft im Ersten Weltkrieg und diente später in der Tschechoslowakischen Armee.

Der Erste Weltkrieg brachte viele Veränderungen in Böhmen. Nach Kriegsende wurde die Erste Tschechoslowakische Republik am 28. Oktober 1918 ausgerufen. Der 30-jährige Adolph Schwarzenberg schien besser gerüstet als sein Vater um mit diesen neuen Entwicklungen umzugehen. Ab 1923 übernahm er als der Generalbevollmächtigte seines Vaters die volle Verantwortung für die Führung sämtlicher Familienbetriebe. Die Bodenreform drohte den Familienbesitz gänzlich zu vernichten. Adolph Schwarzenberg verhandelte mit dem Staat und schaffte es einen beträchtlichen Teil des ursprünglichen Besitzes vor der Enteignung zu bewahren. Der übriggebliebene Besitz erstreckte sich weiterhin über etwa 90 000 Hektar und beinhaltete bedeutende Immobilien. Adolph Schwarzenberg erbte den Familienbesitz nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1938.

Ehe und Familienleben

Adolph Schwarzenberg heiratete Prinzessin Hilda von Luxemburg und Nassau (15. Februar 1897- 8. September 1979) im Jahre 1930. Das Paar hatte eine gemeinsame Passion für Landwirtschaft sowie Flora und Fauna und verbrachten den Großteil ihrer Zeit in ihrem Forsthaus in Stará Obora in der Nähe von Hluboká. Im Jahre 1933 kauften sie die Mpala Farm in Laikipia, Kenia. Nicht nur führte Adolph Schwarzenberg dort moderne landwirtschaftliche Methoden ein, sondern er baute auch ein Wasserkraftwerk (die Maschinen hierfür wurden Teilweise aus seiner Heimat Hluboká importiert) und nahm bemerkenswerte Verbesserungen an den Lebensbedingungen seiner Arbeiter vor.

Deutsche Besatzung und Exil

Adolph Schwarzenbergs Einstellung gegen die Nazis und das Dritte Reich waren bereits vor der Okkupation der Tschechoslowakei und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegens klar ersichtlich: im Jahre 1937 lud er Edvard Beneš nach Schloss Český Krumlov ein, wo er ihm eine Million Kronen, eine damals beträchtliche Summe, für die Verteidigung der Tschechoslowakei gegen Deutschland zur Verfügung stellte. Während des Anschluss ließ er auf seinem Palais in Wien die schwarze Fahne hissen, und als die öffentlichen Gärten in Wien für Juden geschlossen wurden, ließ er „Juden Willkommen“ Schilder vor seinem Palaisgarten anbringen.

Nach der deutschen Okkupation der Tschechoslowakei weigerten er und sein Adoptivsohn Heinrich sich, Hitler im Schloss Krumau zu empfangen. Auch weigerte er sich seine Tschechischen Verwalter mit ethnischen Deutschen zu ersetzen. Von der Nazi Verwaltung wurde er als pro-tschechoslowakisch und anti-deutsch eingestuft. All das machte ihn zwangsläufig zu einem Ziel von Verfolgung und Verhaftung durch die Nazis. Daher verließen Adolph und Hilda Schwarzenberg die besetzte Tschechoslowakei und ließen sich zeitweise in seinem Haus in Bordighera, Italien, nieder. Er übertrug seinem Adoptivsohn Heinrich die Verantwortung für seinen Besitz und emigrierte über die Schweiz in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Heinrich Schwarzenberg, als Repräsentant seines Adoptivvaters, erwies sich als den neuen deutschen Machthaber ebenso abgeneigt wie sein Adoptivvater, und daher konfiszierte die Gestapo den gesamten Besitz von Adolph Schwarzenberg im Einflussgebiet des Deutschen Reiches am 17. August 1940. Heinrich Schwarzenberg wurde auf direkten Befehl von Heinrich Himmler verhaftet und in verschiedene Polizeigefängnisse gebracht bevor er schließlich in das Konzentrationslager Buchenwald geschickt wurde. Im Jahre 1944 wurde er aus dem KZ Buchenwald entlassen und überlebte den Rest des Krieges als Zwangsarbeiter.

Der gesamte Besitz der Familie Schwarzenberg-Hluboká wurde der Kontrolle von August Eigruber, dem Gauleiter von Oberdonau unterstellt. Hermann Göring war auch darauf erpicht von dem Besitz zu profitieren; eine Korrespondenz bezüglich des weiteren Schicksals des Besitzes brach zwischen diversen Nazi-Größen wie zum Beispiel Reichsminister Martin Bormann und Hans Heinrich Lammers, dem Chef der Reichskanzlei, aus. Hitler entschied zu Gunsten des Gauleiters Eigruber, einem der gefürchtetsten Nazi-Verbrecher, der 1947 für Verbrechen die im KZ Mauthausen-Gusen verübt worden waren hingerichtet wurde.

Während seines Aufenthalts in den Vereinigten Staaten von Amerika unterstütze Adolph Schwarzenberg die Widerstandsbewegung und war ein unverhohlener Gegner des Nazi-Regimes, wie sowohl Außenminister Jan Masaryk als auch der Generalkonsul Karel Hudec bestätigten.

Er inskribierte sich an der Columbia University um ein zweites Doktorat abzuschließen. Seine Dissertation, eine Biographie von Felix, Prinz Schwarzenberg, wurde 1946 publiziert. Adolph arbeitete auch mit dem Carnegie Endowment for International Peace in dem er verschiedene Tätigkeiten für die Organisation ausübte.

Rückkehr nach Europa und Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bereiteten Adolph und Hilda Schwarzenberg ihre Rückkehr nach Europa vor. Sie hatten beinahe fünf Jahre in den Vereinigten Staaten verbracht. Sie erwarteten sich nach Hluboká nad Vltavou und in ihr Forsthaus in Stará Obora zurückzukehren, wurden jedoch schon bald enttäuscht. Die Nationalverwaltung war über den Tschechoslowakischen Besitz von Adolph Schwarzenberg in dessen Abwesenheit verhängt worden und all sein Tschechischer Besitz war unter den so genannten Benes Dekreten von 1945 durch ein Schreiben vom 5. Oktober 1945 konfisziert worden. Dies passierte ungeachtet der Tatsache dass der Besitzer Adolph Schwarzenberg bekannter Weise ein loyaler Tschechoslowakische Bürger war und in den Worten von Jan Masaryk „ein leidenschaftlicher Antinazi“. Eine Berufung gegen die Dekretskonfiskation wurde von Schwarzenbergs Anwalt innerhalb der vorgegebenen Frist von zwei Wochen erhoben und ist nunmehr seit über 60 Jahren bis zum heutigen Tage anhängig.

Rechtliche Kontroverse

Im Jahre 1946 hat der Landesnationalausschuss Prag einen Bericht zur Frage der Konfiskation des Besitzes von Adolph Schwarzenberg zusammengestellt und festgestellt, dass der Besitzer nicht als Verräter oder Deutscher erachtet werden könne, und dass folglich sein Besitz nicht dem fraglichen Dekret (Nr. 12/1945) unterliege. Weiters ordnete der Bericht an, dass 100 000 Kronen an Schwarzenberg auszuzahlen seien, um dessen Ausgaben zu begleichen, solange man auf den Abschluss des Verfahrens bezüglich des Besitzes warte. Dies hielt die Tschechoslowakische Regierung, die zunehmend unter kommunistischen Einfluss stand, nicht davon ab den gesamten Besitz einzubehalten, ohne dem Besitzer jegliche Entschädigung auszuzahlen. 

Angesichts der Tatsache, dass es keinerlei legale Grundlage für die Enteignung von Adolph Schwarzenberg gab, verkündete das Tschechoslowakische Parlament am 10. Juli 1947 das Sondergesetz 143/1947 coll., welches später als die “Lex Schwarzenberg” bekannt werden sollte, um dem Staat das betriebliche Eigentum des Adolph Schwarzenberg zu sichern, ohne hierfür ein Begründung zu nennen, noch eine Entschädigung anzubieten.

Dieses Gesetz stellte sich als äußerst kontrovers heraus, da es ein willkürlicher ad hominem Akt ist. Als solcher verstößt die „Lex Schwarzenberg“ gegen die Tschechoslowakische Verfassung von 1920, welche damals in Kraft war, als auch gegen die heutige Verfassung der Tschechischen Republik. Mehrere Ministerien wiesen Präsident Benes auf diesen Umstand hin und forderten ihn weiters dazu auf das Gesetz nicht zu unterzeichnen, da sie es für so schlecht formuliert hielten, dass es nicht möglich sei es anzuwenden.

Zur Zeit als die Lex Schwarzenberg in Kraft trat, war die Tschechoslowakei jedoch bereits am besten Wege ein kommunistisches System zu werden: Klement Gottwald, welcher der stalinistische Diktator des Landes werden sollte, war seit 1946 der Premier Minister des Landes. Die kommunistische Partei kontrollierte viele der wichtigen Ministerien, während einige der nicht-kommunistischen Abgeordneten, wie zum Beispiel Zdeněk Fierlinger, in jeder Beziehung abgesehen von deren Parteibuch ebenfalls Kommunisten waren. Nach den Bestimmungen des Dekretes Nr. 12/1947 war das Ministerien für Landwirtschaft gemeinsam mit dem Ministerium des Inneren für die Entscheidung bezüglich der Berufung Adolph Schwarzenbergs zuständig.

Letzten Jahre und Tod

Das Verhalten der Tschechoslowakischen Behörden ihm gegenüber traf Adolph Schwarzenberg als eine widerwärtige Überraschung. Dies kann am besten durch eine Konversation illustriert werden, welche er Anfang Januar 1940 hatte. Auf einer Zugreise in die Schweiz traf Schwarzenberg einen ihm bekannten Bankier  Holzer, den Direktor der Escompte Bank in Prag. Dieser verwickelte Schwarzenberg in eine Konversation und erkundigte sich nach dessen Beweggründen das Reich zu verlassen. Schwarzenberg erklärte, dass das Leben seit der Machtübernahme durch das Nazi-Regime in der Heimat eine Schande geworden sei, und dass er nur in einem freien Land leben könne. Er sagte weiters dass Deutschland mit Sicherheit den Krieg verlieren werde und dass „der ganze Unsinn“ über ein neues Reich endlich zu Ende gehen würde. Erst dann werde er auf seine Besitztümer wiederkehren. Holzer meldete die Konversation umgehend dem Sicherheitsdienst.

Währen Schwarzenbergs Vorhersagen bezüglich des Ausgangs des Krieges und der langfristigen Aussichten des “tausendjährigen Reichs“ korrekt waren, so stellte sich sein Optimismus bezüglich seiner eigenen Rückkehr in die Tschechoslowakei angesichts der Entwicklungen der Nachkriegszeit als fehlgeleitet  heraus. Ihm wurde die Heimkehr in sein Heimatland nie gestattet.

Daher machte er sein letztes Heim in Katsch, einem Dorf in Österreich, wo er mit Hilda wieder in einem Forsthaus wohnten. Gelegentlich verbrachte er auch Zeit in seinem Haus in Bordighera, Italien, wo er am 27. Februar 1950 verstarb.